Bungalow
Regie: Ulrich Köhler, BRD 2002, 84 min, FSK 12
Auf dem Rückweg vom Manöver zur Kaserne bleibt der Rekrut Paul unbemerkt an einer Raststätte zurück. Die Kompanie fährt ab und Paul nach Hause, in den Bungalow seiner abwesenden Eltern. In der kleinen Provinzstadt irgendwo in Oberhessen ist es gerade Hochsommer. Während die Bundeswehr ihn sucht, geht der 19-jährige Paul seinem unerwartet auftauchenden Bruder gehörig auf die Nerven, verliebt sich in dessen Freundin und schwebt manchmal mit dem Skateboard um die nächste Kurve. Eigentlich passiert nichts, fast nichts... Lakonisch und sparsam erzählt "Bungalow" von Ziellosigkeit und passiver Verweigerung, von einem Lebensgefühl, das den Weg zu wirklichem Aufbruch nie erreicht. "Der erste Spielfilm von Ulrich Köhler handelt von Heimatlosigkeit inmitten einer gut eingerichteten Welt. Ein junger Mann...verlässt...die Ordnung der Dinge. Immer wieder kehrt er nach Hause zurück ohne dieses Zuhause zu finden. 'Bungalow' hat eine ungewöhnliche stilistische Geschlossenheit. Er braucht keine Musik, keine Effekte, keine Behauptungen. 'Bungalow' erklärt nichts, er sieht etwas." (aus der Begründung der Jury beim Filmkunstfest Schwerin 2002) Bester Film Filmkunstfest Schwerin 2002