Hero
Regie: Zhang Yimou, China/Hongkong 2002, 98 min, DF, FSK 12
China in legendärer Vorzeit. Noch wird das riesige Gebiet von mehreren Fürsten beherrscht, die sich rücksichtslos bekriegen. Einer der skrupellosesten unter ihnen, der König von Qin, scheint über seine Rivalen zu triumphieren und schickt sich an, das Reich der Mitte zu begründen. Da ihm mehrere der berühmtesten Schwertkämpfer der Zeit nach dem Leben trachten, darf niemand in seine Nähe gelangen. In der Rahmenhandlung des Films erscheint ein „Namenloser“ im königlichen Palast, gibt an, alle diese Helden getötet zu haben und legt zum Beweis deren Schwerter vor. So darf er vor den Herrscher treten, um zu erzählen, und mit jeder, als Rückblende gestalteten Geschichte über einen besiegten Schwertkämpfer, darf er ein Stück an den König heranrücken. Freilich spürt der intelligente Mann bald die kleinen, verborgenen Unstimmigkeiten des Berichtes, aber da ist der „Namenlose“ ihm schon gefährlich nahe… Man warf Regisseur Zhang Yimou vor, mit „Hero“ eine allzu affirmative Allegorie auf die chinesischen Machtverhältnisse geschaffen zu haben – ein Vorwurf, der bei genauerer Betrachtung zumindest diskussionswürdig scheint. Unabhängig davon ist der Film in seiner Kombination von poetischem Märchen und Martial Arts ein außergewöhnliches Kinoereignis. Kunstvoll choreographierte Kampfszenen verbinden sich mit Landschaftsaufnahmen, beeindruckenden Massenszenen, der konsequenten Farbdramaturgie, dem ausgetüftelten Einsatz von Tricktechnik und einer Geschichte über Opfer, Liebe und Rache zu einem Film von schwer zu beschreibender, ästhetischer Schönheit.