Der unbekannte Bruder / Zwischen Liebe und Zorn
Regie: Jörg Herrmann, BRD 2011, 60 min, keine FSK/Regie: André Kotte, Co-Regie: Gudrun Nöh, BRD 2010, 40 min, keine FSK
Zwischen Liebe und Zorn: Im Jahr 1987 erschien im Münchner Piper Verlag das Buch "Berlin-Ost. Die andere Seite einer Stadt", das für heftige deutsch-deutsche diplomatische Verwicklungen sorgte. Den Sicherheitsorganen der DDR war der Urheber der Aufnahmen, der Fotograf Harald Hauswald, schon zuvor aktenkundig geworden. Man betrachtete den Mann, der mit seiner Kamera auch jene Seiten der DDR-Wirklichkeit ablichtete, die sich nicht zur Illustration des Aufbaus anboten, als Spion und Staatsfeind. Dabei wollte Hauswald bloß erleben, was man in der DDR erleben konnte. Und da er seit 1977 in Berlin lebte, konzentriert er sich in seinen Schwarz-Weiß-Fotos auf die "Hauptstadt der DDR" mit ihren Kneipen, U-Bahnen oder Straßenfesten. Der Dokumentarfilm erzählt den Werdegang des Fotografen bis heute und legt dabei den Schwerpunkt auf die Berliner Jahre Hauswalds bis zur Wende.
Der unbekannte Bruder: Wolfgang Müller, Bruder des 1995 verstorbenen Dramatikers Heiner Müller, lebt heute in Strohkirchen, Mecklenburg-Vorpommern. Er nennt sich selbst Gebrauchsschreiber, schrieb Erzählungen und später für Film und Fernsehen in der DDR. Das Schreiben hat er nach dem Tod des Bruders aufgegeben. Heute kümmert er sich um die Dorfbibliothek und lebt zurückgezogen in der griesen Gegend Mecklenburgs. Wie war und ist sein Leben im Schatten des großen Bruders verlaufen? Eine dokumentarische Spurensuche in Kindheit und Jugend des Dramatikers mit seinem unbekannten Bruder.