All Or Nothing

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All Or Nothing

Regie: Mike Leigh, GB/Fkr. 2002, 128 min, OmU (Englisch), FSK 12


Supermarktkassiererin Penny und Taxifahrer Phil leben in einer der Hochhaussiedlungen im Süden Londons. Mit Sparsamkeit verwaltet sie die Familienfinanzen, während ihm jede Energie abhanden gekommen scheint. Auch die beiden fast erwachsenen Kinder wohnen in der engen Wohnung. Doch während die stille Rachel in einem Altenheim putzen geht, liegt der übergewichtige Rory den ganzen Tag vor dem Fernseher, lässt seinen Frust an der Familie aus und schafft es doch nicht mal bis zum Arbeitsamt. In den zwei Nachbarsfamilien sieht es nicht viel besser aus. Man hält sich mühsam über Wasser, der Umgangston ist entsprechend herb. Als ein bedrohlicher Herzanfall Rorys die Spannung in der Familie weiter ansteigen lässt, ist es plötzlich Phil, aus dem es herausbricht… Öde sind die Umstände, die den Figuren Mike Leighs fast jede Schönheit genommen haben, umso amüsanter oder verzweifelter wirken die Versuche, mit denen sie ihrem Leben ein wenig Spaß und Freude abzutrotzen versuchen. Es ist die große Kunst des britischen Regisseurs, dass diese Leute, "denen man zuerst nur mit peinlicher Neugier begegnet, dann doch unsere Sympathie gewinnen." (epd film) Es ist ein berührendes, beeindruckendes Kinoerlebnis, wie aus all der Tristess plötzlich etwas wie Hoffnungen oder Liebe aufleuchten.
Doppelprogramm Mike Leigh