Die Perlenstickerinnen
Regie: Eléonore Faucher, Fkr. 2004, 88 min, DF, FSK o. A.
Claire ist 17, allein und schwanger. Ihre Gefühle versteckt sie hinter Ruppigkeit, ihren Bauch unter einer weichen Jacke. Niemand soll etwas von der Schwangerschaft erfahren, sie will anonym entbinden und das Kind zur Adoption freigeben. Ihre größte Leidenschaft ist die Stickerei. Die Arbeit für die Haute-Couture-Stickerin Madame Melikian, die kürzlich ihren Sohn durch einen Motorradunfall verloren hat, öffnet die verschlossenen Gefühle Claires. Mit der Opulenz der Applikationen, der Zartheit der Stoffe und der Pracht, die sie herzustellen vermögen, weicht die anfängliche Distanz und abweisende Haltung einem tiefen Einverständnis, das keiner langen Reden bedarf. Über die Stickerei finden die Frauen zueinander und zurück ins Leben mit seiner Schönheit, Nähe und Neuanfängen. In stimmungsvollen und ausdrucksstarken Bildern und wenigen Worten erzählt die Regisseurin Eléonore Faucher die Begegnung zweier unterschiedlicher Frauen, deren Schicksal auf dramatische Weise verknüpft wird. Aus anfänglicher Distanz wird Freundschaft, aus Vergangenheit wird Zukunft: Eine Zukunft, die von Hoffnung und Optimismus geprägt ist.
Großer Preis der Kritik, Cannes 2004