Der Schein trügt

Der Schein trügt
© Neue Visionen
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Der Schein trügt

Regie: Srdjan Dragojevic, Serbien 2020, 128 min, DF und OmU (Serbisch), FSK 16


Stojan ist ein unbescholtener Mann, fürsorglicher Familienvater und sehr bescheiden. Ein Kurzschluss der Glühbirne bringt ihm unverhoffte Erleuchtung: ein Heiligenschein ziert plötzlich Stojans Haupt. Er wird zu der Attraktion in der Nachbarschaft und stellt das beschauliche Leben seiner Familie auf den Kopf. Stojans Frau Nada ist vom Trubel schnell genervt. Das Ding muss weg und eine Mütze ist bekanntlich keine Dauerlösung.

Die Geschichte von Stojans Aufstieg ist nur der spektakuläre Auftakt der in drei Episoden geteilten Satire, in dem neben scheinheiligen Heiligenscheinen auch die lange Leitung zu Gott und essbare Kunstwerke eine Rolle spielen. Dem Regisseur gelingt nichts weniger als eine so furiose wie groteske Bestandsaufnahme des post-sozialen Europas, eine hinterlistige, äußerst kurzweilige und sehr schlaue Abrechnung mit der Macht der Bilder und der Lust an der Projektion.