Alles ist erleuchtet
Regie: Liev Schreiber, USA 2005, 104 min, DF, FSK 12
Der neurotische Autor und Sammler Jonathan (Elijah Wood) bricht nach dem Tod der Großeltern von Amerika auf in die Ukraine, um den Wurzeln seiner Familie nachzuspüren. Seine einzigen Anhaltspunkte sind ein Bild des Großvaters mit einer geheimnisvollen Frau, eine unbrauchbare Landkarte sowie der Name eines Ortes: Trachimbrod. Vor Ort bieten ihm der reichlich überdrehte Alex und dessen launischer Großvater ihre „Reisebürodienste“ an, angeblich spezialisiert auf die Reste der jüdischen Kultur im Land. Fortan begeben sich die drei mit einem klapprigen Trabant und dem apathischen Hund auf die Suche. Und natürlich gibt es reichlich Verständigungsprobleme, die sich nicht nur auf die Sprache, sondern auf das gesamte Anliegen des Fremden beziehen. Die damit verbundenen grotesken und überzogen folkloristischen Situationen weichen aber schließlich ernsteren Tönen, je mehr sich das Gespann ins Nirgendwo begibt. „Alles ist erleuchtet“ thematisiert auf eigenwillige, bislang sentimentale Weise die grausame Geschichte des letzten Jahrhunderts und die Erinnerung als eine Form, sie zu bewältigen.