Der Mann ohne Vergangenheit
Regie: Aki Kaurismäki, Finn./BRD/Fkr. 2002, 97 min, OmU (Finnisch), FSK 12
Nach einem brutalen Überfall im nächtlichen Park findet sich ein Mann auf der Intensivstation wieder. Von den Ärzten eigentlich aufgegeben, richtet sich der Schwerverletzte plötzlich auf, um das Krankenhaus zu verlassen und in einer Containersiedlung am Stadtrand vollständig zu genesen. Nur seine Erinnerung an die Zeit davor bleibt verloren, und so beginnt er, sich in der neuen Umgebung einzurichten. Sozialhilfeempfänger und Obdachlose sind die neuen Freunde, in der herben Heilsarmistin Irma (Kati Outinen) entdeckt er die Frau seines Lebens. Aber auch ein Mann ohne Vergangenheit braucht schließlich amtliche Papiere? Fast märchenhafte Züge besitzt Aki Kaurismäkis neuer Film von einem zweiten Anfang. Virtuos spielt Kaurismäki mit den Momenten des großen Emotionskinos, die bei seinen wortkargen Gestalten zu der unvergleichlichen Mischung aus Komik und abgründiger Melancholie führen. Kein Film von den Reichen und Schönen, aber sicher einer der schönsten Filme des letzten Jahres.
Großer Preis der Jury für Aki Kaurismäki und Preis für die Beste Darstellerin für Kati Outinen Cannes 2002.