Merata – How Mum Decolonized the Screen

Merata – How Mum Decolonized the Screen
© Arama Pictures
© Arama Pictures

Merata – How Mum Decolonized the Screen

Regie: Hepi Mita, Neuseeland 2018, OmeU (Maori), keine FSK


Merata Mita war die erste indigene Frau, die einen Spielfilm produzierte. Für manche gilt sie als die »Großmutter des indigenen Films«. Ihr Antrieb war es, die Leinwand zu dekolonisieren und daran arbeitete sie als Regisseurin, Schauspielerin, Produzentin und Dozentin. Sie inspirierte indigene FilmemacherInnen auf der ganzen Welt. Mita war zugleich politische Aktivistin, die dafür eintrat, dass die sozialen Kämpfe der Maori zugleich der Kampf für die Frauenrechte sein müssen. Sie dokumentierte diese Kämpfe und setzte sich unmittelbarer Polizeigewalt aus. Sie begleitete die Vertreibung von Maori Gruppen von ihrem Siedlungsgebiet und machte ihren Widerstand bekannt. 2010 ist Merata Mita verstorben.

Ihr ältester Sohn Hepi Mita rekonstruiert das Leben seiner Mutter aus ihrem Nachlass, dem Archiv ihrer Werke und privater Filmaufnahmen. Er zeichnet ihren Lebensweg nach und berichtet von ihrer traditionellen Kindheit, wie sie als alleinerziehende Lehrerin das Filmemachen für sich entdeckte und sich politisierte. 

Ihr Schaffen war stets mit ihrer Familie, mit ihrer Rolle als Mutter verbunden. Das Filmemachen der Mutter hat wiederum Spuren im Leben ihrer Kinder hinterlassen. Von dieser Verbindung erzählt die Familie, wodurch die bedeutende Filmemacherin gefühlvoll portraitiert wird.

Die vielschichtige Dokumentation thematisiert, was es auf persönlicher Ebene bedeuten kann, Filmemacherin zu sein. Ferner erzählt sie ein Stück neuseeländischer Kolonialgeschichte aus der Sicht aktivistischer Maori. Und sie zeigt, dass die Arbeit mit Archivmaterial eine kraftvolle Persönlichkeit wieder auferstehen lassen kann.