Colette & Justin

Colette & Justin
© Ajimati Films
© Ajimati Films

Colette & Justin

Regie: Alain Kassanda, Frankreich/Belgien 2023, 89 min, OmeU (Französisch), noch keine FSK


Filmreihe: Tage des indigenen Films

Alain Kassanda wurde in der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa geboren und wanderte mit seiner Familie im Alter von elf Jahren nach Frankreich aus. In seinem ersten abendfüllenden Film »Colette et Justin« möchte er von seinen Großeltern und Hauptprotagonist*innen Colette Mujinga und Justin Kassanda – beide geboren und aufgewachsen in Kongo während der Kolonialzeit – aus erster Hand erfahren, wie das Leben unter belgischer Herrschaft ausgesehen hat. Es entspinnt sich eine Zeitreise voller Überraschungen für ihn, weil er mit vielen ihm bisher unbekannten Aspekten der Geschichte seiner Familie und des Landes in Berührung kommt.

Der Film stützt sich dabei in erheblichem Maße auf Archivmaterial aus der Kolonialzeit, wozu Kassanda zu Recht die offene und selbstkritische Frage stellt: »Wie lässt sich eigentlich ein Film aus den Archiven des Unterdrückers machen?« Die Zuschauenden werden eingeladen, am Prozess des Auswählens, Ausmistens und Ausprobierens mit dem Material teilzunehmen. Das koloniale Bildmaterial, die Erinnerungen von Colette und Justin sowie die Gedanken des Filmemachers über den Kolonialismus, die politische Geschichte des Kongos, die Migration und die Geschichte seiner Familie stehen dabei in ständigem Bezug zueinander.