One Word

One Word
© Kameradisten/Studio Kalliope
© Kameradisten/Studio Kalliope

One Word

Regie: Viviana Uriona, BRD 2020, 83 min, OmU (Englisch), keine FSK


Filmreihe: Tage des indigenen Films

Im Jahr 2050 sind die Marshall-Inseln Prognosen zufolge unbewohnbar. Sie liegen im Schnitt knapp 2 Meter über dem Meeresspiegel. Die Inselgruppe, die nordöstlich von Papua-Neuguinea im pazifischen Ozean liegt, versinkt im Meer. Bereits heute kommt es durch den Klimawandel regelmäßig zu heftigen Stürmen und Dürren. Die Brunnen versalzen, das Land wird weggespült und die Vegetation stirbt. Die Marshall-Inseln sind seit der Antike besiedelt und heute Heimat von knapp 60.000 Einwohner*innen. Diese geben nicht auf um ihre Inseln, ihre Gesellschaft und ihre Kultur zu kämpfen. Die Marshalles*innen wissen, was der Klimawandel für die Menschheit bedeutet. Sie teilen dieses Wissen und arbeiten dafür, dass die Katastrophe, die wohl nicht mehr aufzuhalten ist, nicht unwidersprochen über sie hereinbricht.

Die Kameradist*innen, die sich selbst als freie Assoziation für partizipativen Dokumentarfilm bezeichnen, haben mit den Bewohner*innen der Marshall-Inseln in neunmonatigen Workshops gemeinsam das Filmkonzept zu One Word entwickelt, die Dreharbeiten absolviert und am Filmschnitt gearbeitet. In den Workshops sollten sich Laien das Filmemachen als Werkzeug aneignen und Handlungsmacht gewinnen. Ohne erklärende Offstimme schildern in One Word ausschließlich Betroffene in eigenen Worten, welche Auswirkungen der Klimawandel auf ihr Leben hat und welche Forderungen sie an die Verursacher*innen der Treibhausgasemissionen stellen. Sie sprechen mit verschiedenen Stimmen, jeweils aus ihren Erfahrungen als Fischer, Verkäuferin, Wissenschaftler oder Lehrerin heraus. Sie werden weiter dafür kämpfen, dass sich die Menschheit ihrer Verantwortung stellt.

Durch die unmittelbaren Auswirkungen der globalen Erderwärmung erfahren die Marshalles*innen bereits frühzeitig, was einem großen Teil der Erde noch bevorsteht. Bereits im Jahr 2013 schilderten sie vor dem UN-Sicherheitsrat ihre Bedrohungslage und forderten den Klimawandel als Gefahr für die Internationale Sicherheit anzuerkennen.