Workshop III

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© elements e.V.
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Workshop III

(De)Koloniale Archive


Filmreihe: Tage des indigenen Films

Filmarchive sind wertvolle Ressourcen für Forschung und Bildung, die Einblicke in verschiedene Kulturen und Gesellschaften weltweit bieten. Historiker*innen, Filmemacher*innen und Künstler*innen können auf diese Archive zugreifen, um die Vergangenheit zu erkunden, neue Erzählungen zu schaffen und ein besseres Verständnis der Weltgeschichte zu fördern. Außerdem ermöglichen sie es, filmische Techniken und Stile im Laufe der Zeit zu verfolgen und die Entwicklung des Kinos als Kunstform zu dokumentieren.

Allerdings stellen sich Fragen zur Neutralität und Zugänglichkeit von Filmarchiven. Gibt es Tendenzen, bestimmte kulturelle oder nationale Perspektiven zu betonen? Wie ist der Zugang zu diesen Archiven für Forscher*innen und Künstler*innen aus verschiedenen Regionen der Welt geregelt? Welche Anstrengungen werden unternommen, um die Vielfalt der Perspektiven angemessen zu repräsentieren und ethische Fragen im Umgang mit problematischen Darstellungen zu berücksichtigen?

Das Lumière-Archiv, bestehend aus über 1.400 Filmen, bietet eine gute Gelegenheit, diese Fragen zu vertiefen. Als Fallstudie ermöglicht es uns, die Neutralität, Zugänglichkeit und ethische Verantwortung von Filmarchiven in Bezug auf historisches Filmmaterial aus kolonialen Zeiten zu untersuchen. Der Vortrag wird in die Geschichte des Kinos einführen, den Mythos »Lumière« und die an ihn geknüpfte Ursprungserzählung kritisch beleuchten und anhand von Beispielen aus dem Archiv die Diskussion über die Rolle von Filmarchiven in der Bewahrung und Präsentation von filmischem und kulturellem Erbe vertiefen.

Christin Gustke studiert an der FU Berlin Filmwissenschaft und Philosophie und ist als freischaffende Künstlerin und Kuratorin in Leipzig tätig. Sie ist seit 2013 Mitglied des Kurationsteams für die Tage des indigenen Films.