Balzac und die kleine chinesische Schneiderin
Regie: Dai Sijie, Fkr. 2002, 116 min, DF, FSK o. A.
China 1971. Maos Kulturrevolution hat schon einiges an Schärfe verloren. Nach Abschluss der Oberschule werden Ma und Luo, beide als Söhne aus Intellektuellenfamilien geächtet, zur Umerziehung in ein einsames Bergdorf am Phönix-des-Himmels geschickt. Nach einiger Zeit harter Feldarbeit gibt ihnen der Dorfvorsteher den Auftrag, sich einen Film in der Kreisstadt anzusehen, um ihn anschließend den Dorfbewohnern zu erzählen. Dank Luos Erzähltalent wird dies ein voller Erfolg, der sich auch im Nachbardorf herumspricht. Dort treffen die beiden auch auf die Enkelin des alten Schneiders, die immer neue Geschichten von ihnen hören will. Da alle literarischen Bücher verboten sind, stehlen sie einen Koffer, der gefüllt ist mit Weltliteratur in chinesischer Übersetzung. Dank Balzac kann Luo das Herz der kleinen Schneiderin gewinnen, doch ihr Glück währt nicht lange...,Der Erzähler, der Autor und Filmemacher Dai Sijie, ...,war selbst von 1971 bis 1974 in die entlegenen Berge verschickt. Aber sein Film, dem ein Erfolgsroman vorausgeht, ist kein verbitterter Rückblick, sondern eine nostalgische Rückschau auf die eigenen Lehr- und Wanderjahre und eine Hommage an die Kraft und Schönheit der Literatur." (epd)