Das Goebbels-Experiment

Das Goebbels-Experiment
©

Das Goebbels-Experiment

Regie: Lutz Hachmeister, BRD 2004, 107 min, FSK 12


„Das Goebbels-Experiment“ ist kein klassischer Dokumentarfilm, sondern eine assoziative Kompilation von originalem Filmmaterial aus den 20er bis 40er Jahren, das begleitet wird von Auszügen aus den umfangreichen Tagebüchern Joseph Goebbels, gelesen von Udo Samel. Kein Kommentar begleitet den Film, einzig einige Titel unterstützen bei der Einordnung historischer Fakten. Es entsteht so das Psychogramm eines Mannes, der hochtourig zwischen Weltschmerz, Wehleidigkeit, Vernichtungswut und politischer Ekstase hin und her schwankte. Ein Experiment in Sachen Stilisierung und Manipulation, das er nicht nur mit der Öffentlichkeit vollführte, sondern auch mit sich selbst. So versucht der Film weder eine Erklärung des Phänomens „Goebbels“, ob nun als Monstrosität oder psychiatrischen Fall, noch bietet er eine „emotionale“ Annährung an eine historische Person. Das Presseecho zum Filmstart war erwartungsgemäß äußerst kontrovers: „Schlechte Filmmusik, die Pest des derzeit boomenden Geschichtsfernsehens, umhüllt unheilschwanger das aus diversen Quellen kompilierte Bildmaterial, pappt zusammen, was nicht zusammen gehört.“ (Daniel Kothenschulte in der Frankfurter Rundschau), „Das überraschende Ergebnis des Goebbels-Experiments besteht in der radikalen Entmystifizierung der Figur Goebbels.“ (Manfred Riepe im epd film)