Finlandia

Finlandia
© Coccinelle
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Finlandia

Regie: Horacio Alcalá, Mexiko/Spanien 2021, 98 min, OmeU (Spanisch), noch keine FSK


Filmreihe: Tage des indigenen Films

Die Designerin Marta wird von dem spanischen Modekonzern, für den sie arbeitet, ins mexikanische Oaxaca geschickt, um sich von den lokalen Mustern, Farben und Designs inspirieren zu lassen. Das heißt, sie soll sie stehlen, damit der Konzern mit einer neuen Kollektion für seine europäischen Kund*innen Profite machen kann. In Oaxaca wird die traditionelle Textilkunst von der Gemeinschaft der Muxes praktiziert. Muxes sind nichtbinäre Personen, deren soziales Geschlecht zwar in der zapotekischen Gesellschaft seit Jahrhunderten anerkannt wird, die aber dennoch von der katholisch geprägten Bevölkerung Gewalt und Diskriminierung erfahren. 

Marta freundet sich mit der Muxe Amaranta an, die unter der Zurückweisung durch ihren patriarchalen Vater leidet. Sie besuchen den Roca del Alma, den Seelenfels, an den die Muxes ihren Schmerz richten. Sie treffen Delirio, Verteidiger*in der Muxe-Gemeinschaft gegen Anfeindungen und sexistische Übergriffe.

Die Muxes leben ein gefährliches Leben auf dem schmalen Grat, einerseits für geschlechtliche und sexuelle Selbstbestimmung zu stehen und andererseits für diese Selbstbestimmung unterdrückt zu werden. Die Muxes-Gemeinschaft führt verbotene romantische Beziehungen mit Verheirateten oder richtet ihre Sehnsucht an anonyme Männer, wie Delirio mit ihrem Brieffreund in Finnland. Marta muss sich entscheiden, ob sie die Muxes zu ihren Zwecken missbraucht oder ihr Leid, ihre Rechte und ihr Werk anerkennt.