This Is Not A Burial, It’s A Resurrection

This Is Not A Burial, It’s A Resurrection
© Trigon Film
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This Is Not A Burial, It’s A Resurrection

Regie: Lemohang Jeremiah Mosese, Lesotho 2019, OmU, 120min, keine FSK


Filmreihe: Tage des indigenen Films

Die 80-jährige Witwe Mantoa erfährt, dass ihr Sohn bei einem Minenunglück starb. Sie hat keine weiteren lebenden Familienmitglieder. In Trauer verabschiedet sie sich von der Welt und vom Leben. Sie bereitet ihre Beerdigung vor und kümmert sich um die letzten zu klärenden Dinge. Doch Mantoa wird noch keine Ruhe finden. Ihr Dorf, das abgelegen in den Bergen Lesothos liegt, soll umgesiedelt, ihr Heimatland von einem Staudamm überspült werden. Sie kann also noch nicht gehen. Der Friedhof ist der Ort, an dem sie sich mit ihrer Familie wieder vereint. Sie wird nicht zulassen, dass er von einem Staudamm vernichtet wird. Die Entschlossenheit Mantoas ist unaufhaltsam und sät den Keim für den Widerstand der Dorfgemeinschaft.

Im Breitwandformat setzen stark komponierte Bilder die Natur Lesothos gleichsam wie die Spuren des Lebens im Gesicht der Protagonistin in Szene. Die Kamera geht dokumentarisch und poetisch vor, widmet sich den Details von Mantoas Kleidung und ihres Zuhauses. Die getragene und zuweilen düstere Musik würdigt Mantoas letzten Kampf. Sie ergänzt die wenigen Dialoge und unterstreicht das gefühlvolle Schauspiel von Mary Twala Mlongo, die ein Jahr nach den Dreharbeiten verstarb.

Der Filmemacher Lemohang Jeremiah Mosese erzählt, wie er sich an das Haus seiner Großmutter in Lesotho erinnert, dass bald ebenfalls einem Staudamm weichen soll. Ihn interessierten die psychologischen, spirituellen und sozialen Folgen, wenn Traditionen und Gemeinschaften dem Fortschritt weichen müssen. Mantoas langsam und ruhig erzählte Geschichte zeugt von der Unbeirrbarkeit derjenigen, die gegen das Vergessen kämpfen, und von der Hoffnung, die sie spenden.

This Is Not a Burial, It's a Resurrection wurde 2019 auf den Filmfestspielen von Venedig uraufgeführt und gewann Preise auf dem Sundance Film Festival und den Africa Movie Academy Award. Mosese ist Jury Mitglied der Berlinale International Short Films. Er lebt heute in Berlin.