Wenn du groß bist, lieber Adam

Wenn du groß bist, lieber Adam
©

Wenn du groß bist, lieber Adam

Regie: Egon Günther, DDR 1965/90, 78 min, FSK 6


Ein Schwan schenkt dem kleinen Adam aus Dresden eine Lampe, die die Lügen der Menschen entlarvt und sie in die Lüfte entschweben lässt. Aber sein Vater ist skeptischer, da die Lampe die ganze DDR in den Schwebezustand versetzen könnte. Ein poetisch überhöhtes Filmmärchen, das zu den „Verbotsfilmen" des 11. Plenums gehörte. Die ursprüngliche Fassung existiert nicht mehr, die vorliegende wurde vom Regisseur rekonstruiert, wobei die vernichteten Szenen durch Einblendungen der entsprechenden Drehbuchpassagen ersetzt werden. Ein ... ebenso dreister wie lustiger Film gegen die kleinbürgerliche Verlogenheit von Funktionären und Parteibonzen, inszenatorisch verspielt, gutartig provozierend, brillant im Dialog. (Lexikon des internationalen Films)
Zum 20. Todestag von Hanns Anselm Perten
Hanns Anselm Perten (Jahrgang 1917) gehört nach wie vor zu einer der umstrittenen Figuren im Kulturbetrieb der DDR. Seit 1945 Mitglied der KPD bekleidete Perten ab 1946 verschiedene Stellungen in der Theaterlandschaft Mecklenburgs bis er 1952 Intendant des Volkstheaters Rostock wurde und es mit einer kurzen Unterbrechung bis zu seinem Tod 1985 blieb. Sein Leitungsstil war streng und autoritär, was nichts zuletzt zum Scheitern seiner kurzen Intendanz 1970/71 am Deutschen Theater Berlin beigetragen haben dürfte. Künstlerisch dem Realismus verpflichtet, war er durchaus bemüht, die offizielle Kulturpolitik umzusetzen, versuchte aber auch in seinem Engagement für die Gegenwartsdramatik, Widerstände in der Parteibürokratie zu überwinden. Mit Peter Weiss, Peter Hacks und Rolf Hochhuth verbanden ihn persönliche Freundschaften, deren Stücke dann häufig in Rostock ihre DDR-Erstaufführung erlebten.Neben seiner Tätigkeit in Rostock nahm Perten immer wieder kleinere Rollen in DEFA-Filmen an. Mit der Aufführung von „Wenn du groß bist, lieber Adam“ wollen wir an den zweifellos prägendsten Theatermann der Hansestadt in der Nachkriegszeit erinnern.
Am 28.10. um 19:00 Uhr mit einem Vortrag von Dr. Michael Pietschmann: „Was bleibt? 20 Jahre nach dem Tod des norddeutschen Theatermachers Hanns Anselm Perten“