Der falsche Bekenner
Regie: Christoph Hochhäusler, BRD 2005, 94 min, FSK 12
Armin hat gerade die Schule beendet und ist auf der Suche nach einer Lehrstelle. Doch das sind ihm nur mechanisch absolvierte Übungen für die Realität der Erwachsenen. Seltsam antriebslos wirkt dieser junge Mann, der von einer durchaus verständnisvollen Familie umgeben ist und keine Ausflüge in die Welt von Drogen oder Kriminalität unternimmt. Auch sein wachsendes Interesse für Katja endet eher undramatisch. Manchmal verwischen sich Traum und Realität. Einzig ziellose nächtliche Ausflüge zu einer nahegelegenen Autobahn beschäftigen ihn. Und plötzlich beginnt Armin, wahllos Bekennerbriefe an die Polizei zu schicken ... „Der falsche Bekenner“ fängt in großartig komponierten, unauffälligen Bildern den Alltag eines Jugendlichen ein. Das geschieht sensibel und mit einem Blick für feine Nuancen und groteske Situationen. Doch Regisseur Christoph Hochhäusler hat trotzdem keinen „Jugendfilm“ gedreht. Sein Held scheint, durch eine diffuse, orientierungslose Gegenwart auf die Absurdität des Daseins gestoßen zu sein. Auf unspektakuläre Art wird hier ein Gefühl von existenzieller Leere eingefangen, das weit über das Alter der Hauptfigur hinausweist.