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Manderlay

Manderlay
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Manderlay

Regie: Lars von Trier, DK 2005, 139 min, DF, FSK 12


Manderlay ist eine Plantage im Süden der USA. Dorthin hat es Grace verschlagen, und mit Erstaunen und Entrüstung stellt sie fest, dass hier die längst überwunden geglaubte Sklavenhalterordnung noch intakt ist. Schwarze sind rechtlos und werden brutal ausgebeutet und unterdrückt. Sofort schreitet Grace zur Tat, um die Geknechteten von den Aufsehern zu befreien und ihnen die Grundzüge der neu gewonnen Demokratie beizubringen. Doch sie fragt nie, ob diese an den Änderungen überhaupt interessiert sind und gerät so schnell in einen sich ausweitenden moralischen Konflikt. „Manderlay“ ist nach „Dogville“ der zweite Teil Lars von Triers Trilogie über Amerika, und er bleibt den dort entwickelten filmischen Gestaltungsmitteln treu: Der Ort ist nur durch Markierungen auf dem Fußboden einer großen Halle bezeichnet, einige wenige Requisiten liefern Andeutungen. Moralischer Anspruch und radikale Reduktion verdichten sich wieder zu einem konsequenten formalen und inhaltlichen Experiment.