Lore
Regie: Cate Shortland, BRD/Austral./GB 2011, 109 min, keine FSK
Im Frühjahr 1945 verlässt die Familie eines hohen SS-Offiziers ihre Villa und versteckt sich in einem Bauernhaus im Schwarzwald. Der Offizier und seine Frau werden von den Alliierten festgenommen. Die älteste Tochter Lore bricht mit ihren vier Geschwistern auf, um sich quer durch das zerstörte Deutschland bis zur Großmutter bei Husum durchzuschlagen. Der Schmuck, den sie zum Tauschen mit sich führen, ist rasch aufgebraucht, schon bald müssen die Kinder hungern. Überall begegnet man ihnen mit Feindseligkeit. Noch immer steht die 15-jährige Lore im Bann der NS-Ideologie, glaubt an Führer und den Endsieg. Doch Zweifel keimen auf, vor allem als sich ihnen der wenig ältere Jude Thomas anschließt, der ihnen mit seinem Pass bei einer US-Patrouille hilft. Lore ist hin- und hergerissen zwischen dem antrainierten Hass auf Juden und erwachenden erotischen Gefühlen. Nach der Novelle "Lore" aus Rachel Seifferts Buch "Die dunkle Kammer". Locarno 2012: Publikumspreis, Australischer Kandidat für den Auslands-Oscar 2013