Der Unzugehörige. Peter Weiss
Regie: Ullrich Kasten, BRD 2003, 88 min, keine FSK
Vor 20 Jahren wurde er in Ost und West gefeiert, heute scheint es still geworden um Peter Weiss - ein Unzugehöriger, wie zu seinen Lebzeiten. Der Maler, Filmemacher und Dramatiker war immer ein Außenseiter. Als Sohn eines jüdischen Kaufmanns aus Prag nach Schweden geflohen, blieb er auch nach 1945 noch in seinem Exil. Ein Grenzgänger zwischen den Fronten des kalten Krieges, ein Störenfried hier wie dort. Mit „Marat/Sade“ schrieb er Weltliteratur. Das wichtige, ergreifende Stück über Auschwitz, „Die Ermittlung“, wurde im Westen verrissen. Sein Drama über die Ermordung von Trotzki brachte ihm im Osten Spielverbot. Sein Hauptwerk „Die Ästhetik des Widerstands“, einer der bedeutendsten Romane der deutschen Nachkriegsliteratur konnte Peter Weiss ein Jahr vor seinem Tod beenden. „Der Film zeichnet den Lebensweg des Künstlers nach und entwirft das Bild einer widersprüchlichen Persönlichkeit; zugleich stellt er die Visionen und Irrtümer linker Intellektueller im 20. Jahrhundert dar." Lexikon des internationalen Films
Adolf Grimme-Sonderpreis 2004 für Ullrich Kasten und seinen Co-Autor Jens-Fietje Dwars.
Am 24.05. um 20:00 Uhr in Anwesenheit von Jens-Fietje Dwars.
Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung.