Mein Bruder ist ein Einzelkind
Regie: Daniele Luchetti, Italien/Fkr., 104 min, DF, FSK 12
Schon als Kind ist Antonio ein Rebell und Außenseiter, so dass er den wenig schmeichelhaften Spitznamen „Accio“ (das Ekel) erhält. Überall eckt er an, scheitert in der Klosterschule und schließt sich später den Faschisten an – wohl wissend, dass ihn diese Wahl noch mehr ins Abseits stellt. Sein älterer Bruder Manrico hingegen, gut aussehend und charmant, sympathisiert nicht nur mit den Linken wie seine Schwester Violetta und seine Eltern, er schließt sich aus voller Überzeugung den Kommunisten an. Damit verschärft sich der latent vorhandene Bruderzwist und Accio wird immer mehr zum „Einzelkind“. Schließlich verliebt er sich auch noch in Manricos Freundin... Anhand der Geschichte der beiden Brüder erzählt der Regisseur von den politischen und gesellschaftlichen Zerwürfnissen und tiefen Gräben, die Italien ab den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts durchziehen und die bis heute ihre Spuren in dem Land hinterlassen haben. „Leicht, elegant, blitzschnell, witzig und ernsthaft, mit einem Prachtpaar von jungen Schauspielern, so bewegt wie die Zeitläufte eines Jahrzehnts im Aufbruch.“ (Neue Zürcher Zeitung)