Die Diebin von Saint Lubin
Regie: Claire Devers, Fkr.1999, 85 min, OmU (Französisch)
Françoise lebt mit ihren zwei kleinen Kindern allein. In der Gegend gibt es keine Arbeit und so kann die junge Frau sich nur mühselig mit einem Halbtagsjob über Wasser halten. Aber immer nur Nudeln für die Kinder? Eines Tages lädt Françoise ihren Einkaufswagen voll mit Wurst, Fleisch und Leckereien. Bezahlt hat sie nicht, und natürlich wird sie erwischt. Aber es ging Regisseurin Claire Devers nicht um einen spannenden Krimi oder das tragische Geschehen um eine Gefallene, sondern um die politische Dimension der Geschichte und die unvermeidliche Spannung zwischen Recht und Gerechtigkeit. Trotzdem ist kein anklagendes Sozialdrama daraus geworden. "Die Diebin von Saint Lubin" ist genau beobachtendes, schnörkellos inszeniertes Kino. Indem auf jedes spektakuläre Element verzichtet wird, die Konzentration ganz auf dem stillen Leben der Heldin liegt, fesselt der Film ungemein durch seine authentisches Wirkung.