Vortrag: Jugend in Regenwald-Nachbarschaften
Referentin: Claudia B. Pinzón Cuellar
Filmreihe: Tage des indigenen Films
Schuhsohlen, Paranüsse, wasserdichte Regenjacken, Steaks, Gummireifen – Welche Geschichten lassen sich anhand dieser Lebensmittel und Gegenstände erzählen und wie stehen sie mit dem Amazonas-Regenwald und seinen Bewohner*innen in Verbindung?
Im brasilianischen Bundesstaat Acre wurde 1992 die Reserva Extrativista Chico Mendes gegründet, nachdem die lokale Bevölkerung – Familien von Kautschukzapfern – jahrelang für Landrechte und die Anerkennung ihrer Beziehung zum Regenwald in kultureller, politischer und ökonomischer Hinsicht gekämpft hatte. Die im dichten Regenwald entstandenen Nachbarschaften zeugen sowohl von den Wünschen der Kautschukzapfer-Familien nach Freiheit und Land als auch vom Druck der Viehwirtschaft auf den bestehenden Regenwald. Kultur ist, wie wir sehen werden, dynamisch – und die Jugend spielt hierbei eine entscheidende Rolle, sei es als Trägerin von Tradition oder von Veränderung. Oft ist sie jedoch wie Gummi: elastisch in ihren Bestrebungen und Bedürfnissen, die sich auf den Amazonas-Regenwald auswirken – ein wichtiges Ökosystem sowohl für die globale Gesellschaft als auch für ihr Zuhause.
Claudia B. Pinzón Cuellar ist Doktorandin der Soziologie an der Freien Universität Berlin. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit der Jugend als politischem Akteur und mit der Frage wie Zukunft und Zugehörigkeit zum Land in dem Amazonas-Kontext miteinander verwoben sind. Sie hat Politikwissenschaften und Geschichte in Heidelberg sowie Lateinamerikastudien in Berlin studiert und ist Mitglied des politischen Kollektivs VOCES de Guatemala en Berlín.
Eintritt frei
in der Frieda23Friedrichstraße 23
- DO13.11.
- FR14.11.16:00
- SA15.11.
- SO16.11.
- MO17.11.
- DI18.11.
- MI19.11.