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Orphea

Orphea
© Rapid Eye Movies
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Orphea

Regie: Alexander Kluge/Khavn, BRD 2020, 99 min, FSK 12


Man muss einen Geschlechterwechsel riskieren. Vielleicht kann eine Orphea (Lilith Stangenberg) ihren Liebsten tatsächlich aus der Hölle holen. In Manila, Khavns Heimat, geht Orphea durch eine Hölle. Während sie leidenschaftlich nach ihrem Eurydiko sucht, folgt er ihr bereits auf dem Fuße. Zur gleichen Zeit in Mitteleuropa: Orphea arbeitet »Im Namen der Revolution« nicht nur für die Befreiung ihres Geliebten, sondern für die Wiederkehr aller Toten: Für die Utopie der Apokatastasis panton. Diese Utopie passt genau so zum Silicon Valley heute, wie sie zum Programm der Revolution von 1917 gehörte. Nichts in Orphea ist gesichert, alles hier ist Rhythmus. Orphea hat die antike Tragödie mit ihren ehernen Maßstäben hinter sich gelassen: Im Glauben an die Mammute der Phantasie, auf die Macht der Musik und die Liebesfähigkeit, die allem Kino zugrunde liegt.