Workshop: Darstellung Indigener in Museen und Medien
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Workshop: Darstellung Indigener in Museen und Medien

Vortrag von Dr. Geneviève Susemihl. Christian-Albrechts-Universität Kiel


»A very long way to go«

Museen und Medien spielen eine wichtige Rolle in der Repräsentation ethnischer Vielfalt und der Formung von Identitäten. Häufig werden indigene Völker immer noch in stereotypischer Weise dargestellt und eine ethnisch-kulturelle »Andersartigkeit« unterstrichen. Indigene Medien und Museen spielen bei der Überwindung stereotyper Denkweisen eine große Rolle. Sie helfen auch den Indigenen dabei, eine eigene Identität zu finden und den Zusammenhalt untereinander zu stärken.

Dieser Vortrag untersucht die Darstellung Indigener in Museen in Kanada, den USA, Australien und Neuseeland sowie ihr Mitwirken im Management und in der Konzeption von Ausstellungen. Wie sichtbar sind vor allem indigene Frauen? Wie werden sie »ausgestellt«? Welche Geschichten werden über sie erzählt? Wer beeinflusst die Sicht auf diese Darstellungen? Wenn man diese musealen Orte besucht, und die Geschichten erfährt, wird klar, dass Kultur ein konzeptionelles Konstrukt ist und sich nicht für Sammlungen eignet. Die Geschichten über die verschiedenen Kulturen müssen von verschiedenen Stimmen und aus verschiedenen Perspektiven erzählt werden. Als wichtige Stätten der Selbst-Repräsentation spielen Museen eine zentrale Rolle im Prozess der Heilung indigener Gemeinschaften. Für die Mohawk Aktivistin Dawn Maracle gibt es hier allerdings noch viel zu tun --- »a very long way to go«.

Dr. Geneviève Susemihl ist Kultur-, Literatur- und Medienwissenschaftlerin am Englischen Seminar der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und Sprecherin der Sektion »Indigenous and Cultural Studies« der Gesellschaft für Kanada-Studien. Seit über 20 Jahren forscht und lehrt sie zum Thema Indigene Völker und Kulturen Nordamerikas. Sie hat zahlreiche wissenschaftliche und journalistische Artikel zum Thema veröffentlicht und das Buch »Bären, Lachse, Totempfähle: Die kanadische Inselgruppe Haida Gwaii am Rand der Welt« geschrieben. Derzeit arbeitet sie an einem Forschungsprojekt zum Thema »World Heritage and Indigenous Empowerment«.